Achtsamkeit hilft dabei, das eigene Erleben voller und vorurteilsfreier zu erfahren. Sie schult die bewusste Wahrnehmung von Gedanken, Gefühlen und Körperempfindungen. Sie lädt uns ein, uns Zeit für uns zu nehmen, indem wir uns zuhören. Sie lädt uns ein, dem Gehörten Raum zu geben, damit es sich entfalten kann. Sie lädt uns ein, in Übereinstimmung mit dem zu kommen, was noch unerkannt in uns schlummert.
Durch Achtsamkeit nehmen wir uns und Situationen in unserem Leben klarer wahr. Dies hilft uns alte Probleme neu zu sehen. Der Umgang mit inneren Konflikten und anderen Menschen kann verbessert werden und zu mehr Zufriedenheit führen.
Achtsamkeit und Psychotherapie ergänzen sich gegenseitig. Da wir bei der Entwicklung von Achtsamkeit meist nicht nur Angenehmes und Wohliges in uns und um uns entdecken werden, kann eine Begleitung in gewissen Zeiten hilfreich sein. Zu zweit hört man mehr und kann Belastendes auf zwei Schultern verteilen. Wenn wir in uns lauschen, mag es sein, dass das Leben Veränderungen von uns verlangt. Das Anstehende nicht aus den Augen zu verlieren und Mut zu fassen um zu tun, was schreiend danach verlangt getan zu werden, ist mit Begleitung oft einfacher.
In MBSR (Mindfulness-Based Stress Reduction) Kurse wird in einem achtwöchigen Programm Achtsamkeit geschult. Das Programm wurde wurde 1979 von Prof. Jon Kabat-Zinn an der Universitätsklinik von Massachusetts (USA) entwickelt. Das Programm enthält Übungen zur Körperwahrnehmung, Sitzmeditation, Yogastellungen, Gehmeditation und die Integration der Achtsamkeit in den Alltag.
Die wahre Entdeckungsreise besteht nicht darin, dass man neue Länder sucht, sondern dass man meue Augen hat. M. Proust